Mediation (lateinisch „Vermittlung“) ist ein strukturiertes, freiwilliges und außergerichtliches Verfahren der Konfliktbearbeitung, mit dessen Hilfe Konfliktparteien selbst in schwierigen Streitfällen zu einer einvernehmlichen Lösung finden können.
Eine vermittelnde, neutrale, allparteiliche Person (Mediator) ermöglicht den Streitparteien (Medianten), miteinander in ein konstruktives Gespräch zu kommen, einander zuzuhören, die Konflikthintergründe zu verstehen und eine Lösung zu erarbeiten, mit der sich alle Beteiligten identifizieren können. Der Mediator trifft dabei keine eigenen Entscheidungen bezüglich des Konflikts, sondern er ist für das strukturierte Verfahren verantwortlich.
Im Mediationsverfahren verbleibt den Konfliktparteien die "Herrschaft über den Konflikt". Die Verfahrensautonomie sowie die Freiheit, das Verhandlungsergebnis zu gestalten, verbleibt ausschließlich bei den Parteien. Diese Verfahrens- und Entscheidungsautonomie gibt den Konfliktbeteiligten die Sicherheit, dass nur Entscheidungen getroffen werden, die ihre Zustimmung finden. Das führt zu einer höheren Ergebniszufriedenheit sowie zu einer gesteigerten Verfahrens- und Einzelfallgerechtigkeit.
Im Mediationsverfahren steht im Gegensatz zum gerichtlichen Verfahren
im Vordergrund. Hinzu kommt, dass das Mediationsverfahren nicht öffentlich ist (Vertraulichkeit) und schnell terminiert und durchgeführt werden kann.
Im Rahmen des Mediationsverfahrens ist eine effektive und effiziente Kommunikation über die vielfältigen Bedürfnisse und Interessen der Beteiligten erforderlich. Erreicht und erleichtert wird dies durch das Fünf-Phasen-Modell:
Die Dauer einer Mediation hängt von verschiedenen Faktoren ab. Sie wird bestimmt durch die Komplexität der Themen, die Komplexität der Beziehungen, die Anzahl der Beteiligten, die Kooperation der Konfliktparteien sowie die Bereitschaft der Parteien, eine beiderseitig zufriedenstellende Lösung zu suchen.
Es bietet sich erfahrungsgemäß folgender Zeitablauf an, der nach Absprache individuell angepasst werden kann:
Tag 1: halber Tag (Phase 1 und Phase 2)
Tag 2: ganztägig (Phase 3 und Phase 4)
Der (schriftliche) Vereinbarungsabschluss erfolgt nach einer Bedenkzeit und gegebenenfalls Überprüfung durch Parteianwälte in einer dritten Sitzung.
Je nach Komplexität des Vorgangs und der Anzahl der Beteiligten kann es sich anbieten, eine Wirtschaftsmediation durch zwei qualifizierte Wirtschaftsmediatoren durchzuführen, die (gemeinsam) über eine fundierte juristische und kommunikationswissenschaftliche Ausbildung sowie über Erfahrung im Wirtschaftsbereich verfügen.
Mediation bedeutet eine Lösung zu finden ohne Verlierer. Statt um das "Recht haben" zu streiten steht der Konsens im Vordergrund.
Klassische Einsatzgebiete für die Mediation in der Wirtschaft sind
Darüber hinaus wird Mediation heute in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen erfolgreich angewandt:
Neben geringen Kosten und hohen Erfolgsaussichten zeichnet sich die Mediation insbesondere durch folgende Aspekte aus: